Das neue Rathaus ist eines der imponierendsten Gebäude Hannovers. Es zwar nicht sonderlich alt (es wurde 1901-1913 gebaut...), dafür war damals die Stadtkasse prall gefüllt und feierlich sagte bei der Eröffnung der Stadtdirektor Heinrich Tramm zu Kaiser Wilhelm II.: "Alles bar bezahlt, Majestät". Zudem hatte dieses Gebäude das zweifelhafte Glück, dass es im Krieg als Erkennungsmerkmal für Hannover galt. Eine einzige Sprengbombe hat sich auf den Haupttrakt des neue Rathauses verirrt. Es ist somit nahezu komplett erhalten und nicht zu unrecht das Wahrzeichen von Hannover.
Die Front in Richtung Stadtkern verfehlt das Rathaus nicht seine Wirkung. Das "Alte" war zu klein geworden und die Stadtkassen waren voll gefüllt. So entstand innerhalb von 12 Jahren ein imponierendes Kuppel-Bauwerk.
Obwohl die Front mit ihrem "löwenbewachten" Eingang schon sehr wirkt, wird das Rathaus meist von der Rückseite fotographiert. Der Grund liegt sicherlich in dem schöneren Ambiente (Maschteich mit viel grün).
Das Neue Rathaus ist wohl das bekannteste Wahrzeichen von Hannover und schon von weitem zu erkennen. Es wurde auf sage und schreibe 6026 Buchenpfählen gegründet, die das Absacken des Gebäudes auf dem sumpfigen Gelände der Leine-Masch verhindern sollen. Das linke Bild zeigt die Vorbereitungen unmittelbar vor Baubeginn, das rechte Bild zeigt das fertiggestellte Gebäude. Vom rechte Seitenbau ist nach dem Krieg leider nicht viel übrig geblieben und wurde nicht wiederaufgebaut.
Obwohl heutzutage die meisten Hannoveraner dieses wilhelminische Bauwerk schätzen, waren die Bürger nach der Fertigstellung erstmal gar nicht zufrieden. Zu groß und zu klotzig fandes es die Einwohner damals.
Ein schöner und interessanter Vergleich des neuen Rathauses vor und nach dem Krieg. Sehr gut erkennt man den Wegfall des Seitenflüges. Vor dem niedersächsischen Landesmuseum (früher Provinzialmuseum) stand bis zum 2. Weltkrieg ein Denkmal zu Herren von "Rudolf von Benningsen". Dieses wurde aber von den Nazis im Krieg zur Herstellung aufgrund des Rohstoffmangels eingeschmolzen. Gut zu sehen auch, das architektonisch unglückliche Maritimhotel gegenüber des Rathauses. Hier hätte Hannover nach dem Krieg wohl gut daran getan, die alten Villen wieder in Stand zu setzen.