Das linke Bild zeigt die Marktkirche nach einem Gemälde von Damenico Quaglio aus dem Jahre 1834. Das alte Rathaus ist ein wunderschöner, mittelalterlicher Bau, ausschließlich aus Backsteinen erbaut. Der Bau selbst begann 1453 und zeigt einen spätgothischen Stil. Besonders sehenswert sind die Giebel. Der eingearbeitete "Fratzenkopf" erzählt die Geschichte eines frechen Jungen, dessen Strafe in der Versteinerung seiner Fratze lag. Das alte Rathaus wurde 1878-1892 restauriert. Zu sehen am rechten Rand ist der sogenannte Apothekenflügel, welcher 1844 abgebrochen ist. Das rechte Bild zeigt den Bereich um die Marktkirche 1948. Neben der ausgebrannte Marktkirche fand ich an diesem Bild die völlig zerstörte Markthalle oben links bemerkenswert. Sie war ein außerordentlich schöne Stahl-Glas-Konstruktion und wurde nach dem Krieg in Form einer schlichten funktionalen Glas-Beton-Konstruktion wieder aufgebaut.
Die gotische Hallenkirche wurde im 14. Jahrhundert gebaut und ist neben dem Alten Rathaus südlichstes Renommierstück norddeutscher Backstein-Gotik. Die leere Kasse führte dazu, dass der Turm nur die Hälfte der vorgesehenen Höhe erreichte, was etliche Nachahmer fand. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde die Marktkirche 1952 wieder originalgetreu aufgebaut. Das Portal stammt von Gerhard Marcks mit Motiven aus Deutschlands traurigstem Geschichtskapitel.
Was selbst gut informierte Hannoveraner nicht wissen: hier ist der Deutsche Michel begraben. Das ist keineswegs nur ein Spitzname für die Deutschen, sondern es hat ihn tatsächlich gegeben: General Johann Michael von Obentraut, der am 25. Oktober 1625 an der Spitze eines deutsch-dänischen Heeres gegen Tilly kämpfte und tödlich verwundet wurde. Dieser Ritter des 30-jährigen Krieges trug den Beinamen Deutscher Michel.